Wir fragen:

Gedenken_Charkiw_2016

Wie geht es den Betroffenen heute?

Die radioaktive Verstrahlung, so sagt man, wütet noch Generationen in den Genen. In Belarus leiden viele Kinder unter schweren Krankheiten. Viele Liquidatoren* in Belarus und in der Ukraine sind auf teure Medikamente angewiesen. Trägerkreise in 13 Ländern Europas und in der Türkei beteiligen sich deshalb an den Europäischen Aktionswochen “Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima”. Alle gemeinsam halten die Erinnerung wach. Gegen das Verdrängen und Vergessen. Für ein Lernen aus der Geschichte.

*Nach der Reaktorexplosion im AKW Tschernobyl am 26. April 1986 waren bis zu 850.000 Männer und Frauen als Rettungshelfer – im Russischen „Liquidatoren“ – eingesetzt. Hiervon leben heute noch etwa 300.000 in Belarus und der Ukraine, weitere etwa 250.000 in Russland und anderen postsowjetischen Staaten. Als Soldaten, Feuerwehrmänner und Piloten kämpften sie – teilweise nur mit einem Mundschutz ausgerüstet – unermüdlich bis der explodierte Reaktor wenigstens eine provisorische Schutzhülle erhalten hatte und keine weitere Radioaktivität austreten konnte. Zudem waren Straßenarbeiter, Köche und Menschen mit vielen anderen Berufen in der Sperrzone um den zerstörten Reaktor eingesetzt.